Holsten macht Platz für Wohnungen in Altona
HOLSTEN AUS BAYERN
Es stand schon länger fest: Die Holsten-Brauerei wird in den Süden der Stadt verlegt. Ab 2018 wird das derbe Bier aus Hamburg dann sogar südlich der Elbe – also eigentlich in Bayern – gebraut. Seit Mittwoch ist nun aber bekannt, was in Zukunft auf dem 86.500 Quadratmeter großen Areal der Brauerei entstehen soll. Und die Pläne haben es wirklich in sich!
Neben einem Hotel, verschiedenen Gastronomie-Angeboten und neuem Einzelhandel imponiert vor allem der Plan Wohnungen für bis zu 7500 Menschen zu errichten. Ob das Ganze dann eher Richtung Sozialbau oder Gentrifizierung geht, ist aber noch nicht raus. Zumindest wollte weder die Stadt noch die Düsseldorfer Gerch Group, die das Brauerei-Grundstück erworben hat, bei der Vorstellung der Pläne im Rathaus dazu etwas sagen.
DIE VIELLEICHT BESTE BRAUEREI DER WELT…
Insgesamt werde die Gerch Group bis 750 Millionen Euro in den Neubau investieren. Die Projektentwickler aus Nordrhein-Westfalen hätten bei ihrem Kauf der Immobilie ein Filetstück des Hamburger Grundstückmarkts erworben, sagte Bürgermeister Olaf Scholz.
Er fügte hinzu, dass man sich im Rathaus sehr darüber freue, neue Wohnquartiere im Stadtgebiet zu schaffen. Wichtiger wird den Politikern allerdings gewesen sein, dass man die Holsten-Besitzer Carlsberg – vielleicht die besten Bier-Produzenten Dänemarks – früh dazu bewegen konnte, sich für den Standort Hamburg zu entscheiden. Denn so werden höchstwahrscheinlich keine Arbeitsplätze verloren gehen.
KEINE ANDERE WAHL ALS HAMBURG
Der neue Standort für die Brauerei befindet sich in Hausbruch. Carlsberg erwarb dafür ein Grundstück von der Stadt als Erbbaupacht, was die Entscheidung über einen Verbleib in Hamburg sicherlich erleichterte. Allerdings hatte der Chef von Carlsberg Deutschland, Sebastian Holtz, schon vorher klar betont, dass man ausschließlich innerhalb Hamburgs einen neuen Standort suche. Schließlich müsse ein lokales Bier wie Holsten einfach in Hamburg gebraut werden.
Genau genommen handelt es sich bei dem Grundstück um eine Fläche innerhalb des Gewerbegebiets am Heykenaukamp. Über den Kaufpreis hatte sich aber weder die Stadt noch der Carlsberg-Konzern geäußert. Das Abendblatt hatte jedoch berichtet, dass sich der Preis wohl unterhalb der marktüblichen Konditionen befindet.