Die Künstler ohne Bühne
Jeder kennt es, man schlendert durch einen belebten Platz. Von irgendwo ertönt ein melodisches Lied. Man schaut sich um und entdeckt einen Menschen mit Instrument am Rande eines Platzes sitzen. Vor sich einen klassischen schwarzen Hut ausgebreitet.
Nicht alle Künstler geben ihre Darbietung auf einer großen Bühne.
Wohin man auch geht, hier in Hamburg findet man häufiger mal Personen, die ihr Talent vor den vorbeiziehenden Massen zur Schau stellen. Ob musizierend, malend, tanzend oder jonglierend, den Möglichkeiten der kleinen Vorstellungen sind keine Grenzen gesetzt. Viele Künstler treten alleine auf. Doch es gibt auch ein paar Gruppen, welche ihr Können als Team darbieten.
Die Gründe für diese Darbietungen sind zahlreich. Viele machen es aus Leidenschaft. Manche machen es nebenbei, um sich ein klein wenig Geld dazuzuverdienen. Wobei hier meistens nur sehr geringe Beiträge zusammenkommen.
Viel zu beachten
Doch auch hier gibt es einige Vorgaben, welche den Künstlern das Leben nicht unbedingt leichter machen. Generell werden sie darum gebeten, alle 30 Minuten mit ihren Vorführungen den Standort zu wechseln. Mit dieser Regelung soll den Anwohnern entgegengekommen werden. So sind viele Straßenkünstler ständig in Bewegung. Von einem Ortswechsel zum nächste. Mindestens eine 150 Meter Distanz muss zum alten Ort bestehen.
Je nach Stadtteil unterscheiden sich diese Vorgaben noch voneinander. So gilt in Altona die Regel, Vorstellungen sollen nur zur vollen Stunde stattfinden, mit einer Maximaldauer von 30 Minuten. In sehr belegten Plätzen, beispielsweise der Einkaufsmeile, ist eine spezielle Genehmigung erforderlich. Anderswo gibt es auch Orte mit einem generellen Musikverbot, um Lärmbelästigung für Passanten zu unterbinden. Künstler, welche keine Musik machen, dürfen hier gerne ihre Kunst darstellen. Inzwischen benötigen Straßenmusiker in vielen Gegenden eine Sondernutzungserlaubnis, um überhaupt in der Öffentlichkeit spielen zu dürfen. Dieser Lizenzerwerb ist auch nicht frei von Kosten. In der Regel wird man mit etwa 10 Euro pro Tag zur Kasse gebeten.
Kein leichtes Los
Straßenkünstler haben generell kein leichtes Los. Doch gerade durch das Corona-Virus sind für diese Menschen extrem harte Zeiten angebrochen. Erst wurden größere Versammlungen untersagt, viele Menschen arbeiteten von zu Hause aus. Viele öffentliche Plätze waren wie ausgestorben. Unter diesen Bedingungen wahren Auftritte nahezu unmöglich. Für Künstler entstehen mit den wegbrechenden Einnahmen gewaltige Probleme. Auch jetzt haben viele Künstler immer noch einen schweren Stand. Eine kleine Aufmerksamkeit dürfte also gerade jetzt vielen weiterhelfen.