Langzeitprojekt U5
Die U5 ist das nächste ambitionierte Projekt der Hochbahn. Mit ihr sollen einige Stadtteile am Rande der Stadt effektiver mit der Innenstadt verbunden werden. Die Linie der U1 wird hiermit ergänzt. Gerade Richtung Bramfeld ist diese bessere Anbindung nötig. Doch die U5 hat noch ein anderes Alleinstellungsmerkmal. Als erste U-Bahn-Linie Hamburgs soll die U5 fahrerlos betrieben werden. Taktungen mit bis zu 90 Sekunden könnten so erreicht werden. Der Beginn der Bauarbeiten ist für Ende 2021 angesetzt. Darüber hinaus soll der erste Streckenabschnitt voraussichtlich 2028 bis 2029 Einsatzbereit sein. Erst einmal sollen die fahrerlosen Züge der neuen Baureihe DT6 nur im Testbetrieb ganz ohne Fahrgäste eingesetzt werden. Diese U-Bahn-Linie soll mit ungefähr 20 neuen Haltestellen auf der ebenfalls 20 Meter langen Strecke aufwarten können. Ebenso sind die Bürger angehalten, ihre Ideen und Wünsche mit in die Planung einzubringen.
Von Bramfeld bis City Nord
Während der größte Teil der Strecke unterirdisch verlaufenden wird, ist für die U-Sahn-Stationen eine offene Bauweise geplant. Für den Streckenabschnitt von Bramfeld bis zur City Nord sind 3 Zwischenstationen eingeplant. Jeweils eine Station an Steilshoop, der Nordheimstraße sowie der Sengelmannstraße. Wobei Letztere bereits vorhanden und für die U1 genutzt wird. Für die U5 muss diese Station hier also lediglich erweitert werden. Die anderen Stationen müssen hingegen erst von Grund auf neu aus dem Boden gestampft werden. Daneben gibt es noch andere Baustellen. Um das Projekt zu verwirklichen, müssen unter anderem 2 Brücken neu gebaut werden. Gleichzeitig ist auch eine brandneue U-Bahn-Werkstatt mitsamt zugehöriger Abstellanlage in Arbeit. Nach erfolgreicher Fertigstellung sollen hier alle Züge derselben Strecke gewartet werden können. Benötigt werden ausschließlich für diesen Streckenabschnitt rund 60 Gleise und Weichen.
Stadt will die 1,8 Milliarden Euro vorfinanzieren
Allein für diesen ersten Bauabschnitt werden Gesamtkosten von ungefähr 1,8 Milliarden Euro angeschlagen. Dieses Geld will die Stadt Hamburg aus eigener Kasse vorfinanzieren. Statt das Geld einmalig auszuzahlen, wird es auf die Jahre aufgeteilt. Auf diese Weise sollen jedes Jahr bis zu 222,8 Millionen Euro bewilligt werden. Angesetzt ist dieser Zeitraum erst einmal bis 2033. Der komplette erste Bauabschnitt wäre somit finanziell gedeckt. Außerdem ist es für die Stadt möglich, sich einen großen Teil der ausgegebenen Summe über Fördergelder des Bundes zurückzuholen. Mit dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) könnte hier von bis zu 60 % die Rede sein. Vorher ist dafür allerdings die Vorlegung einer positiven Bilanz aus einer Kosten-Nutzen-Rechnung notwendig. Für sich allein gestellt zeigt der erste Streckenabschnitt dies jedoch nicht deutlich genug auf. Um die Fördergelder also auch wirklich zu erhalten, bedarf es erst der Fertigstellung der gesamten Strecke. Zumindest bis zu den Arenen in Stellingen.
Fahrerlose Züge und schnelleres Reisen Erstmalig sollen auf dieser Strecke fahrerlose Züge fahren. Um Unfälle zu vermeiden, sollen Glasscheiben die Bahnsteige von den Gleisen trennen. Nur bei angehalten Züge öffnen sich die Türen darin. Dieses Sicherheitskonzept soll Unfälle bereits im Vorfeld verhindern. Die Hochbahn geht derzeit davon aus, dass ca. 20.000 Personen täglich die U5 auf diesem Abschnitt nutzen würden. Dies soll den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) attraktiver machen. Gerade für Menschen aus den äußeren Bezirken Hamburgs, welche bis jetzt noch keine optimale Anbindung an den ÖPNV genossen haben, erweist sich das als Verbesserung. Auch die benötigte Reisezeit an sich wird mit der neuen U-Bahn-Linie deutlich verkürzt. Anstatt der bisher benötigten 35 Minuten von Bramfeld bis zum Jungfernstieg soll es nach Fertigstellung nur noch 22 Minuten dauern.