Von der Hammaburg zur Perle des Nordens
Gerade wir Hamburger bemühen uns, immer nach vorne zu blicken. Wind und Wetter trotzend, wenden wir uns positiv der Zukunft entgegen. Ausnahmsweise wollen wir heute jedoch in die Vergangenheit blicken, auf die Geschichte der schönsten Stadt der Welt.
Hammaburg und Freibrief
Die Ursprünge Hamburgs liegen im 9. Jahrhundert in der Hammaburg. Einige Forscher gehen sogar davon aus, die Burg wäre schon im 8. Jahrhundert gebaut worden. Anfangs lebten nur wenige Menschen hier. Erst als 832 das Erzbistum Hamburg gegründet wurde, erlebte das Dorf einen Bevölkerungszuwachs. Des Weiteren wurde Bischof Ansgar entsandt, die erste Kirche hier aufzubauen.
Im Jahre 845 geriet die Hammaburg jedoch ins Visier dänischer Wikinger. Bei einem Überfall wurde alles bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Ansgar brachte sich daraufhin in Bremen in Sicherheit. Nach 3 Jahren wurden schließlich die Bistümer Hamburg und Bremen zusammengelegt. Ansgar jedoch setzte zeit seines Lebens keinen Fuß mehr auf hamburgischem Boden.
Aufgrund Hamburgs vorteilhafter Lage wurde die Siedlung jedoch wiederaufgebaut. Einen anderen Weg, die Alster zu überqueren, gab es zu der Zeit nicht. Um sich gegen feindliche Angriffe zu Wehr zu setzen wurde eine ungefähr 150 Meter breite Befestigung errichtet.
Schließlich wurde 1188 die Neustadt als Kaufmannssiedlung errichtet. Bereits im Folgejahr verlieh Kaiser Friedrich Barbarossa der Siedlung am 7. Mai einen Freibrief, der weitreichende Handels- und stadtrechtliche Privilegien mit sich brachte. 1216 war es dann endlich so weit, die Neustadt wurde mit der Altstadt vereinigt. Man kann auch von der Geburtsstunde Hamburgs sprechen.
Allerdings sollte sich eben erwähnter Freibrief Barbarossas später als Fälschung erweisen.
Die Freie und Hansestadt Hamburg
In den nächsten Jahrhunderten musste Hamburg sich mit vielen Ereignissen herumschlagen. Angefangen mit dem Kampf gegen die dänischen Invasoren. Gefolgt von der Pest, die nicht vor Hamburgs Toren haltmachte. Schließen wurde auch die Piraterie für die gesamte Nordsee immer mehr zum Problem. Dies führte schließlich zu der sagenumwobenen Hinrichtung des Klaus Störtebeker.
Im Jahre 1410 erließ der Hamburger Rat nach zähen Verhandlungen die erste Verfassung (Rezess) dieser Stadt. Damit sollte ein drohender Aufstand verhindert werden. Einerseits sicherte diese den Bürgern weitreichende Rechte. Anderseits wurde die Willkür des Rates deutlich eingeschränkt. Von da an durfte kein Hamburger Bürger mehr ohne Verhandlung verhaftet werden. Ebenso brauchte der Rat die Zustimmung der Bevölkerung, um einen Krieg zu erklären.
Es folgte ein Aufschwung für Hamburg. Im 17. Jahrhundert zählte Hamburg für einige Zeit sogar als größte Reichsstadt. Man schätzt die Zahl der Einwohner auf weit über 40.000.
Zu verdanken war dies auch dem Bau der Hamburger Bank am Rathaus.
Dank des Wohlstands wurde Hamburg auch zu der Zeit stärksten Festung Deutschlands. In Kombination mit geschicktem diplomatischem Können blieb Hamburg von den Folgen des 30-jährigen Krieges weitgehend verschont.
Währenddessen türmten sich Dänemarks Schulden gegenüber Hamburg immer weiter auf. Am 27. Mai 1768 war es dann soweit– in einem wichtigen Schachzug erließ Hamburg Dänemark 1 Million Reichstaler Schulden. Dafür wurde Hamburg fortan als kaiserliche freie Reichsstadt anerkannt. Und trotz vieler Widrigkeiten kann man bis heute voller Stolz von der freien Hansestadt Hamburg sprechen.
Natürlich ist ein Blogbeitrag nicht genug, um die sehr umfangreiche Geschichte der Hansestadt in allen Einzelheiten wiederzugeben. Der schreckliche Brand, der Bau des Freihafens und noch vieles mehr sollte folgen. Doch dies sind Geschichten für ein anderes Mal. Wer aber neugierig geworden ist, dem empfehlen wir einen Besuch im Museum für Hamburgische Geschichte. Auf sehr ansprechende Art und Weise wird dort die Geschichte unserer schönen Stadt erzählt – es lohnt sich auf jeden Fall.
Autor: Lukas Püst