Welcher Wochenmarkt ist der schönste?
Schon vor 533 Jahren gab es fünf große Wochenmärkte in Hamburg. Die Händlerstadt im Norden war schon immer ein beliebtes Ziel für Marktschreier und jene, die mit ihnen feilschen wollen. Das offizielle Portal der Stadt Hamburg listet momentan 76 Wochenmärkte auf. Elf sind als Ökomärkte vermerkt, wo ausschließlich regionale Produkte mit Bio-Siegel im Angebot stehen.
Bei so einer großen Auswahl kann man sich als Konsument fast gar nicht entscheiden, wo man hingehen soll. Als Besucher oder Tourist schon gar nicht. Deshalb haben wir uns einmal den Spaß gemacht und Euch unsere liebsten Wochenmärkte der Stadt herausgesucht. Wichtig waren uns vor allem die Größe, das Angebot sowie das Ambiente und die Umgebung.
ZUHAUSE IST DER WOCHENMARKT DOCH AM SCHÖNSTEN, ODER?
Natürlich sollten wir noch anmerken, dass wir hier nicht Platz für alle Wochenmärkte haben. Außerdem sollte man immer beachten, dass der Markt im eigenen Stadtviertel natürlich irgendwie immer der Beste ist. Denn dort kennt man sich ja meist schon, weiß deshalb um die Qualität der Händler und trifft beim Einkaufsbummel viele Bekannte zum Schnacken und Klönen.
Aber falls ihr mal was anderes oder neues erleben wollt, könnte Euch diese Liste eine kleine Hilfe sein. Vor allem wenn Ihr nicht aus Hamburg kommt und selbst mal das bunte Händlertreiben in der Hansestadt erleben wollt. Den Fischmarkt haben wir aber natürlich weggelassen… schließlich kennt den schon jeder und so richtig schön ist er auch nur nach einem ausgiebigen Kiezbummel.
Unsere Top-6 der schönsten Wochenmärkte Hamburgs:
PLATZ 6: WOCHENMARKT AM SPRITZENPLATZ (OTTENSEN)
Spritzenplatz, 22765 Hamburg
Öffnungszeiten:
Dienstag: 8:30 – 14 Uhr
Freitag: 8 – 18 Uhr
Ökomarkt:
Mittwoch: 12 – 18:30 Uhr
Samstag: 9:30 – 15 Uhr
Der kleinste Wochenmarkt im Bezirk Altona ist vielleicht nicht besonders gut zum bummeln geeignet. Die Lage nahe des Altonaer Bahnhofs bietet aber eine leichte An- und Abreise für Gäste von außerhalb und lädt zum Flanieren im trendigen Bezirk Altona und dem angrenzenden Ottensen ein.
Der multikulturelle Einfluss zeichnet sich dort ganz deutlich ab und bietet viel Interessantes zum Thema “Delikatessen”. Vieles, was ihr dort bekommt, findet Ihr kaum auf einem anderen Wochenmarkt in der Hansestadt.
Und wer nebenbei noch ein paar andere Besorgungen zu erledigen hat, kann dies in der Umgebung bei einem der vielen Großhandelsflächen wie z.B. Media Markt im Bahnhof Altona oder IKEA in der Großen Bergstraße tun. Die vielen umliegenden Cafés bieten zudem tolle Möglichkeiten zum durchschnaufen.
Außerdem gehört der Wochenmarkt am Spritzenmarkt zu den elf Ökomärkten der Stadt. Jeden Mittwoch von 12 bis 18:30 Uhr und Samstags von 9:30 bis 15 Uhr finden Besucher dort das Beste aus der Region. Informationen zu allen Ökomärkten der Stadt findet Ihr hier.
PLATZ 5: WOCHENMARKT AM TURMWEG (PÖSELDORF – HARVESTEHUDE)
Turmweg, 20148 Hamburg
Öffnungszeiten:
Donnerstag: 8:30 – 14 Uhr
Seit über 50 Jahren kommen die Einwohner Pöseldorfs zum Wochenmarkt am Turmweg. Schüler der Grundschule Turmweg freuen sich schon die ganze Woche auf den alteingesessenen Süßigkeitenstand der Familie Pingel, die Eltern erledigen hier gerne ihren Wocheneinkauf.
Vor allem frisches Obst und Gemüse bekommen die Besucher hier geboten, aber auch Feinkost liegt auf dem ca. 200 Meter langen Markt bereit. Auf dem Platz vor der Johanniskirche kommt schon Flohmarkt-Charakter auf. Verschiedene Kleiderhändler und kleine Antiquitätenstände bereichern dort das Marktbild.
Durch die naheliegende U-Bahn Station Hallerstraße ist der Markt gut zu erreichen. Wer sich mit seinen vollen Einkaufstüten bzw. Ökobeuteln nicht in die Bahn zwängen möchte, kann aber auch eines der Taxis nehmen, die am U-Bahn Eingang auf ihre Gäste warten. Wer stattdessen aber lieber weiter schlendern möchte, hat es nicht weit bis zur Alster oder in die Innenstadt.
PLATZ 4: DER WOCHENMARKT AM WANDSBEKER MARKTPLATZ (WANDSBEK)
Quarree (Wandsbeker Marktplatz) 22041 Hamburg
Öffnungszeiten:
Montag bis Samstag: jeweils von 8:30 – 13 Uhr
Eine der ältesten Wochenmärkte der Stadt folgt an vierter Stelle. Nach eigenen Angaben gibt’s den Wandsbeker Wochenmarkt schon seit 1861. Ganze einhundert Jahre später musste er dem Einkaufszentrum “Wandsbeker Quarree” weichen und dahinter in die Straße namens “Quarree” ziehen. Zum Shoppen war dies natürlich eine wunderbare Ergänzung.
Der Markt mag zwar auf den ersten Blick sehr einheimisch wirken und traditionell wirken. Die Veranstalter haben aber sogar eine eigene Website erstellt. Dort findet man neben einer ausführlichen Historie z.B. auch eine Händlerliste.
Da sind dann auch alle typischen Hamburger Händlernamen vertreten. Egal ob Bewersdorff, Butenhoff oder Puttfarcken. Dort sind sie alle zu finden. Besonders nach Hamburg klingt der Name des Tabakwarenhändlers, der wahrscheinlich auch problemlos eine Table-Dance Bar auf dem Kiez hätte aufmachen können.
Wichtig ist noch, dass der Wandsbeker Wochenmarkt – neben dem Markt in Harburg – der einzige Wochenmarkt der Stadt ist, wo noch fast täglich verkauft wird. Von Montags bis Samstags könnt Ihr dort vormittags entlang laufen und Euch die besten Früchte herauspicken. Ein klares Plus für Einheimische, denen die Lage wahrscheinlich auch mehr zusagen wird als den Touristen und Besuchern.
PLATZ 3: ST. PAULI NACHTMARKT
Spielbudenplatz auf der Reeperbahn, 20359 Hamburg
Öffnungszeiten:
Jeden Mittwoch
Von Oktober bis März immer von 16 – 22 Uhr
Von April bis September immer von 16 – 23 Uhr
Es ist fast schon überflüssig den Nachtmarkt auf St. Pauli als ungewöhnlich zu bezeichnen. Natürlich sind die Dinge auf dem Kiez halt etwas anders. Das waren sie schon immer. Aber genau macht ja auch den Reiz aus. Außerdem bekommen die Besucher dort meist Live-Musik geboten, was kein anderer Wochenmarkt bietet.
Auch zur Umgebung braucht man eigentlich kaum ein Wort zu verlieren. Unzählige Bars, Clubs und weitere Etablissements laden auch nach dem After-Work-Drink noch zum Verbleib ein. Für Studenten ist der Wochenmarkt ein beliebter Treffpunkt, um danach noch die Mittwochnacht zum Tag zu machen. Alle aktuellen Infos zum Nachtmarkt bekommt ihr auf dessen Facebookseite.
PLATZ 2: ISEMARKT (EPPENDORF – HOHELUFT)
Isestraße 1-73, 20144 Hamburg
Öffnungszeiten:
Dienstag und Freitag
jeweils von 8:30 bis 14 Uhr
Wer kennt ihn nicht? Der Isemarkt ist eine Institution der Stadt Hamburg und ein Wochenmarkt zum verlieben. Unterhalb der U-Bahn-Brücke zwischen den Stationen “Hoheluftbrücke” und “Eppendorfer Baum” gastieren hunderte Marktstände mit allem was das Herz begehrt. Von Lebensmitteln aller Art bis hin zu Büchern, CD’ und Kleidern für Mann und Frau finden die Besucher auch jede Menge Frisches für zwischendurch.
Die Macher der Website bezeichnen den Isemarkt als den beliebtesten Wochenmarkt der Stadt. Ob das nun stimmt, ist schwer herauszufinden. Fakt ist aber, dass es unter den U-Bahn-Schienen immer sehr voll ist. Frühaufsteher haben also klare Vorteile. Wer nur ungern Körperkontakt verspürt, sollte sich daher genau überlegen, wo er seine Wocheneinkäufe erledigt.
Durch die Nähe zu vielen U-Bahn- und Bushaltestellen im angrenzenden Grindel- und Hoheluft-Bezirk gibt es zahlreiche Anbindungen. Die weiteren Läden auf der Hohenluftchaussee laden ebenfalls zum durchstöbern und shoppen ein. Parkplätze sind dort hingegen Mangelware. Wer aber einfach ein kleines Frühstück neben will, ist auf dem Isemarkt genau richtig und bekommt gleichzeitig einen Einblick in die Welt aus Einheimischen Eimsbüttlern und Studenten, die in der Nähe zu ihren Vorlesungen gehen.
PLATZ 1: MARKTZEIT
Offnungszeiten und Standort:
Von September bis April an jedem Samstag (9:30 – 15 Uhr) in der Fabrik, Barnerstraße 36 in 22765 Hamburg
oder von Mai bis August ebenfalls Samstags (10 – 18 Uhr) vor der Rindermarkthalle, Neuer Kamp 31 in 20359 Hamburg
In New York und anderen englischsprachigen Großstädten heißen sie “Neighboorhood Markets”. Orte an denen man nicht nur Einkäufe erledigt, sondern gleichzeitig bei einem guten Glas Wein, Kaffee oder Bier die Nachbarschaft wieder trifft. In Hamburg heißt das “Marktzeit”. Auf der Reeperbahn “Nachtmarkt” (siehe oben). Ins Leben gerufen von einem Geschwisterpaar versprüht dieser Wochenmarkt ein ganz eigenen Duft.
Blumenfachgeschäfte präsentieren sich hier ebenso wie lokale Geschäfte aus der Umgebung der Schanze. Gutes Essen kommt durch ausgewählte Food Trucks zustande. Das After-Work-Bier wird auf Holzbänken genossen. Aber Vorsicht: Viele der gebrauten Köstlichkeiten sind Craft-Biere. Schnitzkunst gibt es ebenfalls zu bestaunen und zu erwerben.
Durch die Nähe zur Schanze und zur Reeperbahn macht sie die Marktzeit natürlich super für als Pre-Party-Treffpunkt. Wer hier in der Nähe nichts zum Verweilen findet, ist selbst Schuld. Höchstens bei Heimspielen des FC St. Pauli wird es etwas überfüllt. Ansonsten bietet der Platz vor der Rindermarkthalle genug Raum zum Arme ausstrecken. Anbindung findet man am besten an der U-Bahn-Station “Feldstraße”. Und wenn der DOM nebenan seine Fahrgeschäfte und Imbissbuden parat hält, ist der Abendablauf eigentlich schon vorprogrammiert.
Vielleicht reicht es zwar immer noch nicht, um mit den Wochenmärkten in New York, Amsterdam oder Paris mitzuhalten. Aber den ganz eigenen St.Pauli-Flair haben diese Märkte dafür auch nicht. Ein Muss für jeden, der die Marktkultur schätzt und liebt!