Hamburger Wohnungspolitik zeigt endlich Wirkung: Immer mehr Mieter senken ihre Miete mit der Mietpreisbremse
Lange wirkte es so, als stünden Politik und Bürger der Mietpreisentwicklung in Hamburg machtlos gegenüber. Lagen die Angebotsmieten 2008 noch bei unter 8 Euro, waren sie 2018 auf weit über 10 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Doch seit 2 Jahren ist ein Abkühlen auf dem Wohnungsmarkt zu spüren. Während andere Städte weiterhin massive Preissteigerungen erfahren haben, sind die Hamburger Mieten seit 2018 trotz ungebremsten Zuzugs leicht rückläufig.
Wie kam es zum Abklingen der Mietpreissteigerung?
Neben einem Anstieg des Wohnungsbaus ist seit 2018 die Mietpreisbremse in Hamburg in Kraft und rechtlich durchsetzbar. Lange galt das Gesetz in Hamburg als zahnloser Tiger, da die Hamburger Politik die ursprüngliche Verordnung fehlerhaft erlassen hatte.
Doch das hat sich geändert! Hamburger können nun bereits seit dem 03. Juli 2018 ihre Miete per Gesetz senken – und die Zahlen zeigen, dass auch immer mehr auf ihr Recht auf eine faire Miete bestehen. Das Verbraucherportal CONNY, dass die Mietpreisbremse für Mieter digital durchsetzt, konnte in den letzten 2 Jahren einen deutlichen Anstieg an Fällen in Hamburg vermerken. Deutschlandweit haben Miete, die mit Hilfe des Online-Portals ihr Recht durchgesetzt haben, Ihre Miete um durchschnittlich ca. 200 Euro pro Monat gesenkt.
Mietpreisentwicklung in Hamburg (Quelle: Statista, 2020)
Erfahrungen einer Hamburgerin mit der Mietpreisbremse
“Es hat keine Woche gedauert, und die Hausverwaltung hat die Miete um 150 Euro gesenkt”, erzählt Lilli, die 2019 über das Portal ihre Miete senken ließ. So schnell geht es aber nur in wenigen Fällen. Die Durchsetzung des Rechts der Mieterinnen und Mieter dauert im Schnitt einige Monate – von der Beauftragung von CONNY durch den Mieter bis dass die Mietsenkung unterschrieben ist, leistet das Verbraucherportal eine Menge Arbeit.
Lilli aus Hamburg
Was ist die Mietpreisbremse?
Bei der Mietpreisbremse handelt es sich um das 2015 in Kraft getretene Bundesgesetz § 556d “Zulässige Miethöhe bei Mietbeginn”. Mit dem Gesetz wurde ein Instrument zur Begrenzung der Miete für Regionen mit angespanntem Wohnungsmarkt geschaffen. Die Miete darf laut dem Gesetz maximal zehn Prozent über dem ortsüblichen Mietspiegel liegen – und das tut sie in Hamburg oft. Leider halten sich viele Vermieter nicht an das Gesetz und verlangen Wuchermieten, die über dem erlaubten Wert liegen. Hier gilt ein bisschen das Spiel – Wo kein Kläger, da kein Richter. Viele Mieter wissen nicht, wie sie gegen ihren Vermieter vorgehen können, haben Angst vor dem Papierkrieg – oder kennen ganz einfach das Gesetz nicht. Dabei ist es gerade für Hamburger die kürzlich in eine neue und damit wahrscheinlich teure Wohnung eingezogen sind hoch relevant.
Wie viel kann ich im Schnitt sparen?
Wie viel jeder Einzelne sparen kann hängt natürlich von der jeweiligen Wohnung, Lage und Miethöhe ab. Gesicherte Daten für ganz Hamburg gibt es dazu nicht.
Laut CONNY sparen Mieter deutschlandweit im Schnitt ca. 200 Euro. Das Mieterportal bietet einen Mietpreisrechner an, mit dem sich jeder Mieter unverbindlich und kostenlos seine Höchstmiete online berechnen lassen kann. Dann kann er oder sie selbst entscheiden – weiter hohe Miete zahlen oder Miete sparen.