Seit 90 Jahren sehen wir hier Sterne
Sterne gucken leicht gemacht.
Für alle, die einmal über den bewölkten Himmel hinausblicken möchten, lohnt sich ein Besuch im Planetarium unserer schönen Stadt. Seit nunmehr 90 Jahren wird hier alles und noch viel mehr über das Weltall gezeigt. Aus gegebenem Anlass feiert das Planetarium dieses Jahr sein 90-jähriges Jubiläum.
Angefangen hat die Geschichte des Planetariums 1912 mit dem Bau eines Wasserturms.
Doch bereits 12 Jahre später wurde der Wasserturm aufgrund des technologischen Fortschritts nicht mehr benötigt. Wasserwerke, die wesentlich effizienter funktionierten, ersetzten die Aufgaben des Wasserturms.
Im gleichen Zeitraum erhielt die Stadt Hamburg nach Verhandlungen Zugang zu einem Projektionsapparat. Nachdem die Hamburger Bürgerschaft 1929 der Umfunktionierung des Wasserturms zugestimmt hatte, konnten die Arbeiten beginnen. Bereits im folgenden Jahr wurde das Planetarium eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt stand das Planetarium noch unter der Leitung der Schulbehörde. Im Mittelpunkt stand die Bildung der Schüler im Bereich Astronomie. 1934 übernahm die Kulturbehörde schließlich die Verantwortung über das Planetarium.
Im Jahre 2000 wurde der Astrophysiker Thomas W. Kraupe Direktor des Planetariums. Unter ihm wurde Europas größte Indoor-Laseranlage eingebaut. Daneben gab es einige Ergänzungen im Programm sowie Gründung eines eigenen Fördervereins.
Inzwischen zählt es als meistbesuchtes Planetarium Deutschlands. In der Regel gibt es 4 bis 5 Vorstellungen täglich. Das wohl Beste an den Vorstellungen – für Kinder leicht verständlich, doch altersunabhängig kann jeder etwas Neues lernen. Mittlerweile sind auch Konzerte und Theateraufführungen nicht mehr unüblich.
Und über die Aussichtsplattform besteht ein wunderbarer Blick auf einige von Hamburgs Sehenswürdigkeiten, darunter die Elbphilharmonie und die Kirchtürme der Stadt.
Leider ist die Aussichtsplattform bis auf Weiteres noch gesperrt.
Jeder kann hier etwas für sich entdecken. Abgesehen von Montag hat das Planetarium an allen anderen Tagen geöffnet. Zurzeit besteht allerdings eine Mund- und Nasenschutzpflicht innerhalb des Gebäudes. Sobald man seinen Sitzplatz eingenommen hat und die Vorstellung beginnt, dürfen die Masken abgenommen werden. Auch um den üblichen Abstand von 1,5 Metern wird gebeten.
Auch die Verpflegung kommt nicht zu kurz. Im Stadtpark nebenan hat das Café „Schmidtchen im Planetarium“ für Besucher geöffnet. Mehrfach ausgezeichnet, findet sich hier ein Leckerbissen für jedermann.
Genau wie die Möglichkeiten des Universums endlos sind, sind es auch unsere Möglichkeiten des Fortschritts. So sind wir schon gespannt, welche Bilder wir im Planetarium in Zukunft zu sehen bekommen.
Autor: Lukas Püst